Mittwoch, 27. Januar 2016

Drei "Geschichten" - Ihr braucht ein bisschen Zeit dafür

Teil I  
"Ein für mich ganz besonderer Schildkrötenverkauf"

Im letzten Jahr meldete sich eine Interessentin für Schildkröten.
Sie war auf meinen Internet-Blog gestoßen und ihr gefiel es, 
wie ich die Schildkröten halte und darüber berichte. 
Sie hatte bereits Schildkröten, wir tauschten Fotos aus. 
Die Haltung gefiel mir sehr, und das, was die Dame schrieb,
bestätigte mir, dass die Schildkröten so gehalten werden, 
dass ich ihr auch ein Tier von mir anvertrauen würde.
Sie wohnt nicht gerade um die Ecke herum.

Als wir uns darüber verständigten, wie die Schildkröten 
von mir zu ihr gelangen könnten, erfuhr ich, dass sie
gesundheitlich nicht in der Lage ist, selbst zu kommen, 
da sie liegend transportiert werden müsse und die Möglichkeit
mit dem Auto, das sie derzeit haben, nicht gegeben ist. 
Ihr Mann käme. Ich hatte, und das fand ich im Nachhinein
interessant, in keiner Weise Zweifel, ob sie denn die Schildkröten
aufgrund der Behinderung überhaupt versorgen kann. 
Ich war mir 100 %ig sicher, dass sie das alles regeln kann.

Ihren Mann habe ich an dem Nachmittag, als er zum Kauf der
Schildkröten hier war, in der kurzen Zeit nicht wirklich kennen
lernen können. Aber ich habe eines deutlich gespürt: 
Er liebt seine Frau über alles, er tut alles für sie und er tut alles
für die Schildkröten. Als er dann eine Schildkröte für seine Frau
ausgesucht hat, die ich überhaupt nicht verkaufen wollte, 
und er aber überzeugt war, mit gerade dieser Schildkröte seiner
Frau eine große Freude zu machen, da konnte ich nicht anders
und habe sie nach Rücksprache mit meiner Tochter abgegeben.
Es war mein einziges “Enkelchen”, das ich behalten wollte.

Da ich aber guten Kontakt zu der Halterin habe, ist meine Mixa,
die jetzt Maxi wie das Muttertier heißt, nicht aus der Welt.

Ich hoffe, wir bleiben immer in Kontakt.

Die nächste der 3 Geschichten handelt von der Dame, die jetzt
die Halterin der Mixa-Maxi ist. Unbedingt lesenswert! 


Teil II  
das Buch "Es ist, wie es ist" -ernst und lesenswert-

Ja, und diese Dame hat nun ein Buch geschrieben, schaut hier:




Zitat:
Beschreibung
Chronischer Schmerz ist ein höchst individuelles und
 persönliches Geschehen, das nicht nur körperlich weh tut.
Chronischer Schmerz reißt den Betroffenen aus seinem
 seelischen Gleichgewicht, stürzt ihn in Einsamkeit,
beraubt ihn seines Selbstwertgefühls, 
gefährdet seine Eigenständigkeit.
Immer wieder wird einem suggeriert, dass man Schmerzen

 bewältigen könne. Dass man die psychische und seelische
 Ursache dafür suchen und angehen, mit Muskeltraining
die Strukturen stärken müsse. Doch der Schmerz lässt sich
nicht bewältigen. Im besten Falle lässt er sich lindern –
ganz sicher aber lässt er sich beeinflussen. Nicht in seiner
 eigentlichen Stärke, sondern in seiner Wahrnehmung.
Schöne Erlebnisse wecken in uns positive Emotionen,
die sich über den Schmerz legen, ihn zudecken, 
ihn weich zeichnen. 
Diese Emotionen wirken nicht anhaltend. 
Oft verbessern sie den Schmerzzustand nur für kurze Zeit,
 für Momente, für einen Augenblick. Aber wenigstens
hat man eine kurze gute Zeit, die wiederum positive
 Emotionen wecken kann.
So entsteht ein Kreis. Ein positiver Kreis. Ein Engelskreis!

 
Mit ihrem Buch 

"Es ist, wie es ist - Mein Leben mit dem Schmerz" 
spricht die Autorin chronische Schmerzpatienten und deren
 Angehörige an, sowie Ärzte und Therapeuten und alle
 Menschen, die mit Schmerzpatienten zu tun haben.
Sie möchte eine Hilfestellung auf dem Weg des Annehmens,
 des Verstehenlernens geben.
Neben persönlichen Empfindungen und Erfahrungen 

wie zum Beispiel Trauer, Wut und Hilflosigkeit spricht 
die Autorin auch allgemein wichtige Themen an:
 Therapiemöglichkeiten, Versorgung und Betreuung 
in Kliniken, Positives Denken, Achtsamkeit,
 Entspannungstechniken, Subjektivität und 
Individualität bei der Behandlung chronisch
 Schmerzkranker, Umgang mit Krankheit und Schmerz.
Das Buch liest sich so spannend wie emotional berührend.
 Medizinische Vorgänge werden fachlich kompetent 
und gut verständlich beschrieben. 

Portrait
Daniele Hänle, geboren 1962. 
Verheiratet, vier erwachsene Kinder. 
Nach Berufs- und Familienzeit entdeckte sie das
 Afrikanische Trommeln als Leidenschaft, als Berufung.
 2004 begann ihre Krankheit, ein degeneratives
 Wirbelsäulenleiden, das ihr Leben in großem Maß
 verändert. Mit diesem Buch möchte sie vielen 
anderen Betroffenen Mut zum Leben geben. 

Hier könnt Ihr das Buch bestellen, einfach anklicken!

 

 Ich habe die Autorin gebeten, mir ihre Schildkröten-
geschichte für diesen Blog, für Sie, liebe Leser, für Euch,
liebe Schildkrötenfreunde, aufzuschreiben, 
was sie gerne gemacht hat.
Ihr könnt diese Schildkrötengeschichte im Teil III lesen.


Teil III  
"Wie die Autorin dieses Buches zu Schildkröten kam"

Wir hatten in meiner Kinderzeit eine Schildkröte. Kati. 
Das, was ich inzwischen über Schildkröten weiß, lässt mich 
vermuten, dass es eine russische Vierzehenschildkröte war. 
Meine Mutter weiß es nicht. Unsere Kati war eine Streunerin. 
In der früheren Wohnung war sie in den umliegenden
 Gärten unterwegs (stürzte sich dafür eine ca 1m hohe Mauer 
in Nachbars Garten hinunter, von dem aus sie freie 
Laufbahn hatte). Jeder aus der Nachbarschaft kannte sie 
und brachte sie zurück, wenn sie mal wieder von deren 
Salatköpfen und Erdbeeren naschte.
Als ich neun Jahre alt war, zogen wir um. Auch dort ließen 
wir das Tier draußen laufen, leider lief sie uns davon. 
Sie tauchte auch dort in der Nachbarschaft auf, doch der
Junge, der sie gefunden hatte, gab sie uns nicht mehr zurück.
Mein Vater war zu der Zeit schon gestorben, meine Mutter
stand uns nicht bei, wir als Kinder (11, 9, 7 Jahre alt) konnten
uns gegen den Nachbarsjungen nicht durchsetzen. 
Und dessen Eltern kümmerten sich auch nicht darum.
Unglaublich! Aber das war sicher auch die damalige Zeit. 
Wir würden immer für unsere Kinder einstehen!

Die Liebe zu Schildkröten blieb immer haften, doch sollte es
Jahrzehnte dauern, bis ich ein paar Schildkröten mein eigen
nennen durfte. Lange Zeit war das gar kein Thema, 
mit den 4 Kindern, einem großen Haus und riesigem Garten
 war die Zeit einfach nicht reif dafür.

Griechenland war viele Jahre unser Urlaubsziel, und immer
trafen wir auch auf wildlebende Schildkröten. Einmal fand 
ich ein vielleicht einjähriges Tier beim überqueren der Straße
und nahm sie mit zum Campingplatz. Auf der Straße hätte 
sie sehr wahrscheinlich nicht überlebt. Die Kinder waren hin
und weg. Wir behielten sie ein paar Tage bei uns, bauten eine
Umzäunung, dass sie nicht weglaufen konnte. Das Tier war
sehr scheu und bewegte sich nur wenig. Dann mussten wir 
heim und gaben der Schildkröte wieder ihre Freiheit.


Das ist lange her, ich schätze mal 20 Jahre.
Und dann wurde ich krank und musste eine um die andere
schöne Sache aufgeben, vor allem meine Beweglichkeit. 
Der Gedanke, eine Schildkröte zu haben, nahm mehr und 
mehr Gestalt an. Plötzlich begegnete ich Leuten, die
Schildkröten hatten, aber immer nur eine, oder zwei. 
Und immer nur im Terrarium, allerhöchstens mal auf einem
Stück Wiese. Das war nicht das, was ich wollte.
Ich kaufte mir mein erstes Schildkrötenbüchlein, von G und U.
Für die ersten Kenntnisse über Grundpflege und Haltung
wirklich ausreichend. Nebenbei hörte ich mich um, wo ich eine
Schildkröte herbekommen könnte. So kam ich zu einem
Züchter, den ich sogleich als Tiermessi einsortierte. Er hatte 
ca 400 Schildkröten in seinem Garten. Allerdings fein nach
Unterarten getrennt. In einem mit Hasengitter eingezäunten
Wiesenstückchen waren etwa 80 2-5jährige Schildis, 
krabbelten über- und untereinander. Damals hätte ich zwei 
der Tiere gekauft, wenn der Züchter welche hergegeben hätte.
Aber nein, er wollte alle behalten. In Brutapparaten lagen 
auch schon wieder um die 70 Eier. Davon könnte ich zwei
haben, wenn sie geschlüpft seien, sagte er.
Ich bekomme bis heute dieses Bild nicht aus dem Kopf. 
Und je mehr ich selbst über Schildkröten erfuhr, desto mehr
dachte ich daran, ihn anzuzeigen. Doch lagen mehrere 
Jahre dazwischen, so dass ich auch gar nicht wusste, 
wie die Lage inzwischen sein mochte. 
Im vorletzten Jahr las ich dann in einem Forum, dass er seine
Schildkröten dringend hergeben wollte. Was inzwischen aus
ihm und den Tieren geworden ist, weiß ich nicht.

Eine Bekannte hatte 2008 ein Krötchen gekauft. Ein kleiner
Züchter, maximal 10 - 20 Tiere pro Jahr, die er auch immer
verkaufen konnte. Er behält die Schlüpflinge den ersten
Winter immer bei sich, verkauft sie erst ab Mai im
darauffolgenden Jahr. So kamen 2009 die ersten beiden
Testudo hermanni boettgeri zu mir. Im ersten Jahr hielt ich 
sie viel im Terrarium, das ich tagsüber rausstellte. 
Eine der beiden lief immer an der Scheibe entlang, hin und 
her und her und hin. Da fing ich dann richtig an, in
Schildkrötenratgebern zu lesen, erkannte auch, 
was ich bisher falsch gemacht hatte.
So fing ich also mit dem ersten Frühbeet an. 2010 waren die
Tiere nur im Frühjahr und im Herbst jeweils ein paar Wochen
im Terrarium, ansonsten draußen. 2011 stellten wir dann das
jetzige Frühbeet auf, versahen es mit Licht und Wärme und
zäunten ein schönes Stück Gehege ein, gestalteten es
weitestgehend nach dem Buch von Thorsten Geier und 
kauften zwei weitere Tiere beim selben Züchter.
2012 holten wir ein Mädchen bei einer anderen Züchterin. 
2014 gaben sich die ersten beiden Tiere als Männchen preis. 
Ab Spätsommer 2014 trennte ich die Tiere. Das Mädel blieb 
bei den beiden jüngeren Tieren, da ging es friedlich zu. 
Die beiden sicheren Männchen kamen für sich.
Im Frühjahr 2015 zeigten sich die beiden Männchen 
dann kampfeslustig, wir erweiterten das Freigehege erneut 
und wollten zwei Weibchen dazuhaben. 
Die Suche gestaltete sich ziemlich schwer. 

Aber dann wurden wir bei Ihnen fündig.
Den Rest der Geschichte kennen Sie. Maxi war dann die volle
Überraschung für mich. Ich liebte sie auf den ersten Blick,
hatte aber auch Sorge, dass der Platz im Haus nicht reichen
würde. Wir taten dann die 4 Weibchen mit Miki, dem größten
Männchen, zusammen. Die beiden kleinen (inzwischen auch
sichere Männchen) und das weitere Männchen bilden die
zweite Gruppe. Das Haus wurde innen umgebaut, 
die größere Gruppe erhielt mehr Platz. Das Freigehege ist 
groß genug. Den Sommer über ging alles wunderbar, 
ich hatte dann ein bisschen Bauchweh, ob sie auch zum
eingraben genügend Platz finden würden. Aber auch das war
kein Problem. Im kommenden Frühjahr aber werden wir auf
jeden Fall ein zweites Haus aufstellen, schon aus dem einen
Grund weil ich nicht weiß, ob sich die 3 Männchen weiter
miteinander vertragen. Das Freigehege lässt sich weiter
vergrößern, Platz haben wir sehr viel.

Ich danke Daniele für ihre persönliche Schildkröten-Geschichte!

Montag, 25. Januar 2016

Winter-Sonnen-Gehege 25.1. und Dolomitkalk

Bisher hatten wir keinen richtigen Winter, nur einige Tage
 leichten Frost, nachts bis -7 Grad. 
Nachdem die letzten Tage Schmuddelwetter war, 
scheint heute ganz kräftig die Sonne, 
richtig blendend hell und auch schon warm. 
Ich habe die Gehege gekalkt, zum erstenmal. 
Im Forum wurde dazu geraten. 
So können die Futterpflanzen mehr Calcium aufnehmen. 
Der Kalk soll auch das Moos etwas reduzieren. 
Ich glaube, ich habe recht großzügig gekalkt. 
Lt. Wetterbericht soll es die nächsten Tage leicht regnen. 
Das wäre mir ganz angenehm, damit der Kalk von den 
Pflanzen gespült wird und in den Boden eindringen kann.
Nun, wir werden sehen, was aus dem gekalkten Gehege wird.
Ich habe diesen Kalk genommen, da andere Schildkrötenhalter
 damit gute Erfahrung gemacht haben:
Er ist zurzeit im Center Shop im Angebot.

Die Sonne steht jetzt schon merklich höher, 
sie erreicht bereits wieder die meisten Frühbeete.

Bisschen kräftig gekalkt, gelle?

Der kurzfristige Frost hat endlich die Disteln schlapp gemacht.

Auch im Schildkrötengarten habe ich ordentlich gekalkt.
 Oder sagt man "gekälkt"?

Unser Haus wirft noch lange Schatten, 
dafür leuchtet das Grün umso mehr.

Hermanns Lieblingsfutter hat nicht aufgehört zu blühen 
und hat sich prächtig vermehrt. 
Das Zeug wächst ja in jeder Ritze  -  
bis der Hermann seinen Hunger gestillt hat. 
Nein, er schafft nicht alles, es wächst ständig nach.

Das sieht auch nicht nach Ende Januar aus :-)

unser Winter-Erika-Busch

Efeu in der Wintersonne - das hat auch was!

Sonntag, 17. Januar 2016

Wie entscheidet sich, welches Geschlecht unsere Schildkröten bekommen?

Heute wies Gunda im Forum auf diese auch für mich 
als Laie gut verständliche Erklärung hin:

Temperaturabhängige Geschlechtsbestimmung

Als temperaturabhängige Geschlechtsbestimmung (temperature-dependent sex determination, TSD) wird eine Form der Ausbildung des Geschlechts bei Tieren benannt, die bei verschiedenen eierlegenden Reptilien vorkommt, so zum Beispiel bei Schildkröten, Eidechsen und Krokodilen.

Bei der temperaturabhängigen Geschlechtsbestimmung wird das Geschlecht des Nachwuchses nicht über Geschlechtschromosomen bestimmt, sondern durch die Temperatur, die während eines arttypisch spezifischen Zeitraumes im Nest herrscht. Diese sogenannte thermosensitive Phase liegt im mittleren Drittel der embryonalen Entwicklung und dauert z.B. bei Schildkrötenarten mit temperaturabhängiger Geschlechtsfixierung und bei konstanten Bruttemperaturen etwa 12-15 Tage.

Drei Typen der temperaturabhängigen Geschlechtsdetermination sind bekannt:
Typ 1a lässt bei hohen Temperaturen Weibchen, bei niedrigen Männchen entstehen;
Typ 1b bei hohen Temperaturen Männchen und bei niedrigen Temperaturen Weibchen;
bei Typ 2 begünstigen niedrige und hohe Temperaturen Weibchen, mittlere Temperaturen hingegen Männchen.
Über die geschlechtsbestimmenden Temperaturen entscheidet meist die Bauart des Nestes, das bei vielen Krokodilen etwa aus gärenden Pflanzen erbaut wird, sowie bei vergrabenen Eiern die Tiefe, in der die Eiablage stattfand.

Das verantwortliche Enzym für die Temperaturabhängige Geschlechtsbestimmung ist die Aromatase. Sie wandelt das männliche Geschlechtshormon Testosteron in das weibliche Geschlechtshormon Östrogen um. Die Aktivität der Aromatase nimmt mit steigender Temperatur zu. Bei höheren Temperaturen entsteht z.B. bei Schildkröten somit eher ein weiblicher Geschlechtsphänotyp, bei niedrigen eher ein männlicher. Bei Alligatoren verhält es sich jedoch genau umgekehrt. Werden bei diesen Tieren die Eier in der 2. oder 3. Woche hohen Temperaturen ausgesetzt (um die 34 °C) entwickeln sich Männchen, bei nur ca. 30 °C entwickeln sich hingegen Weibchen.

Claude Pieau et al.: Temperaturabhängige Geschlechtsfixierung bei Sumpf-, Wasser- und Landschildkröten, MARGINATA 1(4) 2004
Aus Wikipedia


Samstag, 9. Januar 2016

Der 6. Januar in Griechenland bei den Griechischen Landschildkröten

Ich weiß, es ist schon der 9. Januar und ich schreibe über 
den 6. Januar. Am 6. Januar ist bekanntlich der Tag, 
an dem die Heiligen 3 Könige sich bei unseren Krippchen
unterm Weihnachtsbaum einfinden. 
Es ist auch der letzte Ferientag. 
Viele Kinder gehen, als Könige verkleidet, von Tür zu Tür, 
sammeln für ein Kinderhilfswerk Geld, 
schreiben mit gesegneter Kreide seltsame Ziffern an die Türen.
Klar, ich weiß, was die bedeuten. 
Das ist aber nicht das Thema. 
Nein, ich möchte Euch einen Artikel zu lesen anbieten, 
aus dem ich gelernt habe, 
was am 6. Januar in Griechenland los ist.
Das Hochfest der Epiphania hat im christlichen Dogma eine große Bedeutung. Es symbolisiert die Wiedergeburt des Menschen. Bis ins 4. Jahrhundert hinein feierte man nicht den 1. Januar als Jahresbeginn, sondern den 6. Januar. In Griechenland ist dieser Tag der eigentliche Höhepunkt der Weihnachtszeit. Während man in den Westkirchen inzwischen hauptsächlich der Ankunft der „Drei Weisen aus dem Morgenland“ an der Geburtsstätte Jesu gedenkt, wird der 6. Januar in der Ostkirche und somit auch in der Griechisch-Orthodoxen Kirche als Tag der Taufe Christi und der Offenbarung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit gefeiert. Man bezeichnet dieses Datum auch als Tag der Feier des Lichts. Außerdem soll das Eis zu schmelzen beginnen und die Kälte abnehmen. Dem Volksglauben nach sollen sich an diesem Tag die Himmel öffnen und alle Wünsche in Erfüllung gehen. In manchen Regionen stellen die Mädchen deshalb Basilikumtöpfe auf und durchwachen die Nacht. Wenn sich der Himmel gegen Morgengrauen öffnet, soll dann die Pflanze erblühen.

An 6. Januar werden auch die Wasser gesegnet – am Meer, an Seen oder an einer Quelle. In manchen Dörfern ziehen die Priester von Haus zu Haus und besprenkeln alle Räume mit einem in Weihwasser getauchten Basilikumszweig. In vielen Haushalten wiederum gießt man am Vorabend das Wasser aus den Krügen, um sie am nächsten Morgen mit frischem, geheiligtem Wasser zu füllen. Früher war es üblich, die Asche am Morgen vor dem Kirchgang in den vier Ecken des Hauses zu verteilen. Damit glaubte man, böse Geister und anderes Übel fernzuhalten.
Wie schon am 24. Dezember und am Neujahrstag ziehen auch am 6. Januar die Kinder von Haus zu Haus und singen ihre „Kalanta“, die griechischen Festtagslieder; mancherorts nehmen auch Erwachsene an diesen Umzügen teil. Gemeinsam und mit Glocken, Klingeln und Pfeifen versucht man, die Kobolde zu verscheuchen. 

(© Griechenland Zeitung)

Dienstag, 5. Januar 2016

meine ersten Schildkröten ca. 1959-1968 und wie es später weiter ging

Als ich heute mal in ein altes Fotoalbum schaute, 
stieß ich auf dieses Foto, vermutlich das einzige, 
das von meinen damaligen Schildkröten existiert. 
Ja, das waren Fifi und Peter. 
Ich hatte keine Ahnung, welches Geschlecht sie hatten. 
Wenn Ihr meine Story über meine Anfänge der
 Schildkrötenhaltung kennt, dann wisst Ihr,
dass ich diese beiden Tiere hier nicht mehr habe. 
Die große starb im ersten Winter beim neuen Halter, 
die kleine hat mein Vater verschenkt, und ich habe nie 
erfahren wohin, außer dass der Mann auf 
der Luisenstraße in Siegburg wohnte 
in der Nähe vom Barbarossaplatz. 
Vielleicht lebt sie ja noch.....

Für die, die meine Story nicht kennen, hier ist sie:


Wie es bei mir mit Schildkröten anfing 

und was ich falsch gemacht habe......

geschrieben Jan. 2015

Als Kind, in den Endfünfzigern, bekam ich nacheinander 
2 große griechische Landschildkröten aus dem Zoogeschäft. 
Sie wurden in einer ca. 20 m² großen Freilandvoliere gehalten.
 Mein Vater kümmerte sich um die Haltung, Starre im
 Gewölbekeller etc.. Nach heutigen Gesichtspunkten ganz
 prima. Ein Frühbeet oder sowas hatten wir allerdings nicht.
 Als ich mich mit 15 gar nicht mehr für die Tiere interessiert
 hab, sind sie an 2 verschiedene Halter abgegeben worden. 
Eine ist dann im ersten Winter im warmen Keller gestorben,
 die Spur der anderen konnte ich nicht verfolgen. 
Mit dem Verlust der Tiere begann mein Wunsch, später, 
wenn ich mal einen eigenen Garten hätte, 
wieder Schildkröten zu bekommen.

Diesen Wunsch erzählte ich 1974 meinem jetzigen Mann, 

der sich 1979, als wir unseren eigenen Garten hatten,
 erinnerte und mir aus dem Zoogeschäft 2 griechische
 Landschildkröten mitbrachte. Ich war sehr enttäuscht, 
denn sie waren ganz klein. Ich hatte keine Ahnung, wie alt. 
Ich baute aus Schwemmsteinresten ein 2 m² Gehege 
und aus Beton eine Höhle, die um die Ecke herum ging, 
damit kein Wind rein kann. Im Herbst, als sie sich in die
 Höhle zurückgezogen hatten, schaute ich nicht mehr nach
 ihnen. Nach einigen Tagen Nachtfrost wollte ich sie in 
den Keller bringen, wie ich das von früher kannte. 
Da fand ich eine auf dem Rücken liegend vor dem
 Höhleneingang, steif gefroren. Sie war vermutlich nochmal
 herausgekommen, auf die Höhle geklettert und vorne
 heruntergefallen. Sie lebte. Ich wog die Tiere. Sie wogen 40 g.
 Ich stellte die Kiste mit Laub in den Keller, der keinen 
festen Boden hat und in dem Kartoffeln gelagert wurden. 
Im Frühjahr holte ich die Kiste herauf und wollte die Tiere
 wieder ins "Gehege" setzen. Sie waren total eingetrocknet 
und sahen sehr tot aus. Ich wog sie, sie wogen 20 g. 
Der Schreck war groß. Ich stellte einen Karton mit Erde 
auf die Fensterbank in der Küche und setzte die Tiere in
 lauwarmes Wasser. Sie lebten und nahmen es gierig auf. 
Das machte ich mehrmals am Tag und einige Tage lang. 
Das Fenster war ein Nordfenster, keine Sonne, keine Lampe.
 Bald hatten sie wieder ihre 40 g und begannen zu fressen. 
Sie entpuppten sich als Männchen und Weibchen. 
1994 fand ich die ersten Eier und 1995 hatte ich die ersten 
3 NZ, männlich. Die beiden Anfänger-Tiere leben 
heute noch, das Weibchen legt meist 3 Gelege.

Als die Tiere nach einigen Jahren größer waren, 

bekamen sie ein neues Gehege. Sie durften mit den 2 
Meerschweinchen zusammen in deren Drahtstall auf die
 grüne Wiese und durften auch das Meerschweinchenhäuschen
 mit benutzen. Wir wissen natürlich jetzt, dass das falsch war,
 sowohl die Gemeinschaft mit den Meerschweinchen, wie die
 Drahteinfriedung und einfach nur so ein Holzhäuschen.

Der nächste Schritt war ein ca. 10 m² Gehege mit Holz

 eingefriedet, ein Schutzhaus aus Holz mit Boden und
 Heizschlange darin, ein dunkler Schlafteil und ein Teil mit
 Plexiglasdach, das Sonnenstudio. Wenn es im Herbst kalt
 wurde, wollten sie sich natürlich eingraben, was aber nicht
 ging. Unser Schlafzimmer war derzeit gleich nebenan. 
Ich hörte die Tiere dann die ganze Nacht über "scharren" 
auf diesem Plastikboden. Wenn mich das einige Nächte
 genervt hatte, hab ich die Kiste mit Laub gerichtet 
und die Tiere darin in den Keller gestellt.

Als wir 1990 Heizung bekamen, war der Keller zu warm 

für eine Überwinterung. Inzwischen hatte ich auch mehrere
 sehr große Schildkröten, allesamt männlich, übernommen,
 die Leute nicht mehr pflegen wollten/konnten. 
Ich hatte 2 Gehege und 2 Frühbeete ohne Boden darin, 
mit Eingrabemöglichkeit für Sommer und Winter.

Inzwischen kannte ich auch mehrere Halter von

 Landschildkröten und wir tauschten uns aus 
und optimierten aufgrund der Erfahrungen unsere Haltung.
 Bei mir kam dann im Jahre 2000 dank meiner Kinder das
 Internet dazu und dank Michael Scharf stieß ich 2009 
auf ein Schildkröten-Forum. Dort habe ich weitere
 Erfahrungen sammeln und für mich bzw. meine Tiere
 anwenden können und nette Leute kennen gelernt, 
mit denen ich sogar Schildkrötenurlaub in Griechenland
 verbracht habe. Mit den Erkenntnissen aus dem 
natürlichen Lebensraum und den Ratschlägen aus
 neuzeitlichen Büchern habe ich mein Wissen immer 
wieder erweitern können und bin damit auch noch 
nicht fertig.


Breitrandschildkröte im Schnee

Bernd in Griechenland hat dieses Foto am 3. Januar gemacht.
 Er schreibt dazu auf Facebook:

Marginatas nehmen das mit der Winterruhe nicht so ernst.
 Wenn die Sonne scheint und es ist über +8°C, 
kommen sie häufig hervor, 
dann liegt halt in manchen Ecken ohne Sonne noch Schnee.


Freitag, 1. Januar 2016

Neujahr

Ich wünsche allen ein gutes Jahr 2016 

und viel Freude mit den Schildkröten!

Das neue Jahr fängt so an, wie das alte aufgehört hat:
grüne Wiesen, frische Wildkräuter, frostfrei

Heute will ich mal in die Frühbeete schauen. 
Da ist es mal wieder praktisch, 
dass ich von hinten dran kann, 
denn die Tiere haben sich ja im hinteren dunklen 
Schlaf-Bereich in die Erde eingegraben.

Unter der Plane liegt die doppelte Lage Strohmatten, 
mit denen die Frühbeete ab Mai fast die ganze 
Aktivitätsphase abgedeckt sind, 
außer eben an kühlen Tagen. 
Auf dem Schlafteil liegt die Teichfolie, 
die zum einen zum abdunkeln angebracht ist, 
aber auch, um das Regenwasser während der 
Aktivitätsphase hinter die Holzumrandung 
weg vom Frühbeet zu leiten.
Ich habe mal schwarze Säcke aus Teichfolie genäht, 
sie mit Styropor-Würmchen gefüllt. 
Ich benutze sie, um die Außenseiten der Frühbeete 
zu isolieren.

Zuerst schaue ich in das Frühbeet, das einmal den
 Nachzuchten diente. Die sind inzwischen auch in den 
anderen Frühbeeten, da sie mit 5 Jahren ohnehin kein 
eigenes Gehege mehr haben. Die Lampen sieht man noch. 
Wir haben sie gelassen. Man weiß ja nie, ob mal ein 
Tier besondere Behandlung benötigt. 
In diesem Nachzucht-Frühbeet ist links das Schlafhaus 
mit Grube darunter, jetzt auch mit Stroh abgedeckt. 
Wir schauen beim nächsten Bild rein.

Es ist ganz gut, dass ich das NZ-Gehege und Frühbeet 
nicht entfernt habe, denn selbst, ohne ein auffälliges Tier 
hier halten zu müssen, ist es praktisch, da ich 
zusätzlichen Überwinterungsplatz zur Verfügung habe.
Ohne zu buddeln und zu suchen stelle ich fest, 
dass alles in Ordnung ist.
Jetzt schauen wir zusammen in eines der größeren Frühbeete
 von hinten hinein und stellen auch hier fest, 
dass alles in bester Ordnung ist. 
Viel sehen kann man ja sowieso nicht. 
Wichtig ist, dass keine Schildkröte oben auf liegt. 
Das ist mir aber auch noch nie passiert, 
nicht im Keller von 1979 bis Anfang der 90iger Jahre 
und nicht draußen, seit der 90iger Jahre. 
Toi-toi-toi!
So, dann deck ich jetzt alles wieder zu 
und lass sie schlafen in süßer Ruh!

Die alten Neuigkeiten von 2015 findet Ihr hier.
Und viele Fotos und Tipps rund um ein Schildkrötenjahr
in meinem Garten findet Ihr an dieser Stelle.